Stettfelder Abendvortrag: "Womit die Römer rechneten, wovor sie sich fürchteten und worüber sie lachten: schriftliche Kommunikation im Alltag der Römer"

Römerkeller in Stettfeld (Lußhardtstraße 14, 76698 Ubstadt-Weiher)

Vortrag aus der Reihe "Stettfelder Abendvorträge" mit Prof. Markus Scholz (Universität Frankfurt)

Wäre heute ein Leben ohne Schrift vorstellbar? Ohne Websites, Mails (oder wenigstens einen Tweet), ohne Bewertungen, Gehaltsabrechnungen, Parkknöllchen und ohne Kassenbons? Bei den Römern definitiv nicht, jedenfalls nicht im Rahmen der kommunikativen Möglichkeiten ihrer Zeit. Ein Beispiel: allein im Mainzer Legionslager galt es jährlich 15.000-18.000 Soldquittungen der Legionäre zu archivieren. Der alltägliche Schriftverkehr in der römischen Kaiserzeit mutet beinahe modern an – oder besser andersherum: unsere Gesellschaft ist in dieser Hinsicht sehr antik. Anders als in Ägypten sind hierzulande jedoch nur noch wenige Zeugnisse der schriftlichen Alltagskommunikation erhalten. Oft blieben nur zufällige Bruchstücke auf haltbaren Materialien übrig, deren Sinn nicht immer leicht zu erschließen ist. Dennoch ist dies eine große Menge. Die in fast jeder Ausgrabung zutage kommenden Schriftzeugnisse auf ihren höchst vielfältigen Trägermaterialien eröffnen uns einen faszinierenden Einblick in das antike Leben in den römischen Provinzen.

Thema des Vortrags sind die vielfältigen handschriftlichen Notizen und Markierungen der alltäglichen Kommunikation im Römischen Reich: Besitzergraffiti auf Hausrat, Abrechnungen und Bestellungen, Preis- und Maßangaben, Quittungen, Rachegebete an Gottheiten der Unterwelt, Zeugnisse von Schulunterricht und Rechtsprechung, der „Bürokratie“ der römischen Armee, private Emotionsäußerungen und Witze. Die Zusammenschau vermittelt einen lebendigen Einblick in das antike Leben in den römischen Provinzen. Dabei werden auch ausgewählte Quellen aus dem römischen Baden-Württemberg „zur Sprache“ kommen.

Eintritt: 4 €, Schüler und Studierende 2 €

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