Eine Insel, ein Kloster

Etwas mehr als vier km2 groß liegt die Insel Reichenau im Untersee, dem westlichen Ausläufer des Bodensees. Im frühen Mittelalter entwickelte sie sich zu einem religiösen und kulturellen Zentrum, das weit über den süddeutschen Raum hinaus wirkte. Um 774 gründete der Wandermönch Pirmin das zentrale Kloster Mittelzell. Von der ursprünglich hölzernen Klosterkirche wurden noch Pfostenreste entdeckt. Auf ihrem Grundriss wurde bald eine steinerne Saalkirche errichtet, über deren Sanktuarium die 816 geweihte Kreuzbasilika St. Maria mit Doppelapsis. 875 entstand unmittelbar westlich davon St. Markus, aber auch andernorts auf der Insel schufen die Mönche im 8./9. Jahrhundert Gotteshäuser. Trotz aller Umbauten und Erweiterungen in späterer Zeit prägen die frühmittelalterlichen Bauten noch heute das Gesamtbild der Reichenau, die noch im ausgehenden 18. Jahrhundert im Wesentlichen ein Ort klösterlichen Lebens war. Seit dem Jahr 2000 gehört sie zum Unesco-Welterbe.

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