Archäologielandschaft Baden

Ein Blick auf die Landkarte lässt schon erahnen, warum der Westen von Baden-Württemberg der Menschheitsgeschichte immer wieder eine Bühne bot. Da lockte die Oberrheinische Tiefebene mit ihren fruchtbaren Lössböden, während Jäger im angrenzenden Schwarzwald, Kraichgau und Odenwald reiche Beute fanden, Bauern Holz und Weideland, spätere Kulturen wertvolle Erze oder schlicht die strategischen Vorteile der Höhenlagen nutzten. Dazu kamen die Wasserwege: Bodensee, Rhein und Neckar gaben nicht nur Fischern eine Lebensgrundlage, darauf fuhren auch Frachtschiffe, verbreiteten sich Bräuche, Ideen und Techniken.

Und so haben viele Kulturen Spuren in Baden hinterlassen, aus denen ArchäologInnen das Leben in der Vergangenheit rekonstruieren. Für die prähistorischen, schriftlosen Kulturen sind es die einzigen verfügbaren Informationsquellen, für spätere füllen sie die Lücken in den schriftlichen Überlieferungen.

Der „älteste Badener“ war wohl Homo heidelbergensis, ein gemeinsamer Vorfahr von Neandertaler und Homo sapiens, der vor etwa 600.000 Jahren nahe Mauer bei Heidelberg lebte. Am Petersfels im Hegau ritzten Rentierjäger vor 16.000 und 13.500 Jahren Zeichnungen ihrer Beutetiere in Knochen, in Heidelberg fand sich eines der wenigen bekannten Gräber der jungsteinzeitlichen Michelsberger Kultur vor 6.600 bis 5.600 Jahren, die etwa zeitgleichen Pfahlbauten am Bodensee gehören zum Unesco-Welterbe.

Grabhügel und Siedlungen dokumentieren die Bronzezeit und die sich anschließende Urnenfelderkultur mit ihrer namengebenden Brandbestattung. Den nachhaltigsten Eindruck aber hinterließen wohl die Menschen der Eisenzeit. Befestigungen und Grabhügel der Kelten entdecken ArchäologInnen allenthalben, und von den Anfängen dieser Kultur im 8. Jahrhundert v. Chr. bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. In dieser Zeit drängten die Römer gen Norden und sie brachten die Errungenschaften ihrer mediterranen Kultur. Bald prägten Landgüter, Tempel, Bäder und Kastelle die Landschaft.

Hortfunde und Gräber zeugen von den dramatischen Geschehnissen im Zuge der „Völkerwanderung“, die Antike räumte Baden für das Mittelalter mit seinen Burgen, Kirchen und Klöstern. Schließlich spiegeln barocke Schlösser und die Hinterlassenschaften von Landsknechten die wechselvolle Geschichte der frühen Neuzeit.

Begeben Sie sich auf eine virtuelle Reise zu einigen ausgewählten Fundstätten unseres Landes. Ein Maus- oder Fingerklick genügt.

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